KuLTUR UND TOURISMUS

Kunst, Kultur, Sport und Veranstaltungen in Friedberg

Wanderung Nr. 3

Wanderweg Nr. 3

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Ausgangspunkt der Wanderung ist die im ehemaligen Pest- und Armenfriedhof gelegene Stefanskirche, die ihre jetzige Gestalt im Jahre 1698 erhalten hat. Das schöne Kreuz und die Mater dolorosa an der nördlichen Außenwand stammen aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Bei der Kirche stand früher das Leprosenhaus und zu Füßen der uralten Eiche die Richtstätte.

Schräg gegenüber der Stefanskirche führt uns die Karl-Lindner-Straße in südlicher Richtung zum Hagelmühlweg. Am westlichen Ende des Hagelmühlwegs lag an der Lechleitenkante eine römische Villa suburbana mit der beachtlichen Länge von 55 m und eine alemannische Fürstengrablege des späten 7. Jahrhunderts zusammen mit einer Siedlung, die mindestens bis ins 10. Jahrhundert bestand. Wir aber folgend dem Hagelmühlweg in östlicher Richtung und treffen auf den Bierweg. Auf diesem wandern wir südwärts über Felder, bis wir den Steinernen Säulenweg kreuzen. Hier steht die letzte Burgfriedensäule und markiert die südliche Grenze der alten Stadtflur Friedbergs.

Wenn wir nun nach wenigen Minuten am höchsten Punkt der Feldflur angelangt sind, lohnt es sich, zu verweilen und in die Runde zu schauen. Vorbei am Sandwerk überqueren wir dann den Moosweg und kommen zu einem Aussiedlerhof. Wir folgend der Einfriedung des Hofes etwa 150 m ostwärts und biegen dann in südlicher Richtung auf einen Feldweg ein, der uns zu einem Stadel oberhalb des Paardurchbruchs führt.

Westwärts bringt uns nun ein schmaler Waldweg hinunter ins Paartal. Eine geologische Besonderheit ist die Entstehung des Paardurchbruchs, und zwar wurde durch die Erosionsstätigkeit der unteren Paar die Lechleite von Osten her durchschnitten, was die Vereinigung der unteren und oberen Paar ermöglichte. Der Naturfreund findet hier noch ein ursprüngliches Altwassergebiet mit Erlenau und dem Rest eines Silberweidenurwalds. Auch die Süße Bärenschote, ein gelber Lippenblütler und die immer seltener werdende Weberkarde sind hier noch anzutreffen.

Im Talgrund wenden wir uns ostwärts und erreichen die Ortschaft Ottmaring, eine germanische Ursiedlung des Lechrains. Von einer der Paarbrücken im Ort erzählt die Sage: In Erdhöhlen bei Ottmaring labten einst Wichtelmännlein, die des nachts die Arbeit der Ottmaringer Bauern und Handwerker verrichteten. Eines frühen Morgens beobachtete ein Knecht die kleinen Männlein, wie sie nach getaner Arbeit über die Paarbrücke nach Hause eilten. Aus Bosheit entfernte er in der folgenden Nacht einige Bretter der Brücke und versteckte sich in der Nähe. Als tatsächlich einige Wichtel in die Paar plumpsten, musste der Knecht so laut lachen, dass die Männlein es hörten und zornig die Fäuste ballten. Seitdem wurden sie nie mehr gesehen und die Ottmaringer Bürger müssen ihre Arbeit wieder selber tun.

In Ottmaring führt uns der Weilerweg über die Paarbrücke zur Staatsstraße nach Bachern. Wir folgen ihr etwa 100 m nach rechts, überqueren sie und steigen zum Kirchberg hinauf. Vorbei am Ökumenischen Lebenszentrum, das 1967 von der evangelischen Bruderschaft vom gemeinsamen Leben und der katholischen Fokolare-Bewegung gegründet wurde, fällt der Weg nun wieder hinunter ins Paartal nach Rederzhausen. Die Sägmühle Hachinger (Ziegenaus) an der Paarbrücke wir bereits 1534 in einem Tausch- und Kaufvertrag erwähnt. Die gegenüberliegende Thomaskirche aus dem Jahre 1697/98 erstrahlt nach der Restaurierung nun wieder in neuem Glanz.

Beim Maibaum in der Ortsmitte von Rederzhausen schauen wir nach rechts zum steil aufragenden, bewaldeten Paarufer mit der heute schwer zugänglichen bronzezeitlichen Befestigung „Stallaich“. Wir wenden uns jedoch nach links und biegen nach wenigen Metern rechts in die Mandelbergstraße ein, die zum Ortsende hin leicht ansteigt. Hier bietet sich nach Südwesten ein Blick auf das neue Rederzhausen, wo am Bartholomäustag des Jahres 1796 eine blutige Schlacht zwischen bayrisch-österreichischen und französischen Truppen geschlagen wurde. An der Staatsstraße Friedberg-Bachern erinnert am Ortsanfang von Rederzhausen ein Kreuz zwischen zwei uralten Linden an dieses schreckliche Ereignis.

Am Sandwerk Baur vorbei, in dessen Sandgruben immer wieder Uferschwalben in Kolonien nisten, kommen wir zur Staatsstraße-Hügelshart, überqueren sie und wandern nun mit Blick auf Wiffertshausen nordwärts hinab zum Weihergraben. Vor der Bahnlinie verlassen wir die Straße und folgen westwärts einem Fußweg, der uns am südlichen Bahndamm entlang wieder nach Friedberg führt. Vorbei am Industriegelände erreichen wir die Eisenbahnbrücke und überqueren die Münchner Straße. Nach etwa 50 m biegen wir in die Stefanstrasse ein, die uns zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zurückbringt.