Wanderweg Nr. 7
Zwischen Eurasburg und Hergertswiesen liegt nördlich der Staatsstraße 2051 im Sackwald der Parkplatz für unsere Wanderung.
In nordöstlicher Richtung wandern wir durch einen schönen Mischwald mit alten Beständen von Rotbuchen, Winter- und Sommerlinden, Ebereschen, Bergahorn, Eichen, Schwarzerlen, Eschen, Kastanien, Zitterpappeln, Haseln und Birken. In der Senke halten wir uns bei der Weggabel rechts, biegen aber sogleich wieder links ab, vorbei an einer Sandgrube. Zu beiden Seiten des Weges blühen je nach Jahreszeit Salbei, Lupinen, Springkraut, Braunwurz, Waldvögelein und Fingerhut.
Wenn sich der Wald lichtet, liegt ca. 100 Meter nach einer Abzweigung, die wir links gehen, linker Hand eine spätkeltische Viereckschanze (Kulturstätte des 1. vorchristlichen Jahrhunderts). Nach weiteren 100 m öffnet sich rechts der Wald. Unser Weg führt nun als Hohlweg hinunter bis nach Burgadelzhausen. Der interessierte Heimatfreund wird es aber nicht versäumen, am Beginn des Hohlwegs links zur mächtigen Wallanlage von Burgadelzhausen hinaufzusteigen. Sie ist eine der größten Befestigungen des Landkreises und dürfte im 10. Jahrhundert zur Zeit der Ungarneinfälle als Fliehburg errichtet worden sein. Von diesem mehrfach gegliederten, beeindruckenden Erdwerk haben wir jedoch keine geschichtlichen Nachrichten. So verwundert es nicht, dass sich um diese geheimnisvolle Anlage eine Sage rankt: Die Frau eines Kesselflickers, die bei einem üppigen Festgelage auf der Burg für ihr hungriges Kind um Brot bat, ließ der Burgherr durch seine Knechte hinauswerfen. Da tat sie einen fürchterlichen Fluch: „Wenn der Hahn auf den Turm fliegt und dort kräht, solle es mit den Festlichkeiten und Euch allen zu Ende sein.“ – Was auch bald geschah. Einmal im Jahr, in der Nacht, in der die Burg im Boden versank, hören Sonntagskinder, den Hahn in der Tiefe krähen.
In Burgadelzhausen, das bereits im 1. Bayrischen Salbuch von ca. 1240 erwähnt wird, biegen wir nach der Kapelle links ab. Bereits nach 200 m steigt rechts unser Weg die Anhöhe hinauf. Hier bietet sich ein prächtiger Rundblick. Beginnend im Nordwesten sehen wir hinter einer Baumgruppe Weinsbach, Ziegelbach, den Zwiebel- und Spitzturm von Heretshausen, etwas versteckt den Kirchturm von Tödtenried und im Ecknachtal Adelzhausen mit dem dahinterliegenden Bäckerberg. Auf dem Höhenrücken wandern wir westwärts bis zur Waldecke und steigen dort gleich weglos im Wald 20 m abwärts, wo wir auf einen Weg stoßen, der uns zum nördlichen Waldrand bringt. Unser Wanderweg führt nun westwärts, zunächst am Waldrand entlang, dann durch Wiesen und Felder aufwärts und zuletzt nach links zur westlichen Waldspitze. Vor uns liegt nun das malerische Landmannsdorf mit seiner reichgegliederten Sebastianskirche. Ehe wir den Ort erreichen, biegen wir auf einem Feldweg links ab und halten uns nach 200 m wiederum links. Dieser Weg erreicht auf einem Höhenrücken in östlicher Richtung ein Wäldchen, in welches wir nach 10 m auf einem Pfad eintreten. Dieser führt bis zur südöstlichen Waldspitze. Dann gehen wir am Waldrand entlang nach Osten und anschließend einen Feldweg hinab zu der nach Burgadelzhausen führenden Straße. Diese überqueren wir bei einer Birkengruppe mit schönem Feldkreuz und erreichen wieder den Sackwald, welchen hier alte Eichen und Buchen säumen. Zunächst wandern wir ca. 400 m am Waldsaum entlang, bis an einer Brücke der Wanderweg links in den Wald einbiegt. Er führt an einer Futterstelle vorbei und trifft bald auf die anfangs erwähnte Weggabel. Von hier aus ist es in südwestlicher Richtung nicht mehr weit bis zum Parkplatz.