KuLTUR UND TOURISMUS

Kunst, Kultur, Sport und Veranstaltungen in Friedberg

Wanderung Nr. 8

Wanderweg Nr. 8

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Ausgangspunkt unserer zu jeder Jahreszeit empfehlenswerten Wanderung ist der ca. 1,2 km südlich von Eurasburg gelegene Parkplatz. Von dort aus wandern wir in Richtung Westen und halten uns gleich bei der Weggabel rechts. Im Hochsommer blühen beiderseits des Weges viele Weidenröschen, an denen wir die Raupen des Mittleren Weinschwärmers finden können. Bei Sonnenschein gaukelt über der Lichtung der Kaisermantel, einer unsere größten Tagfalter. Bald durchschneidet der Weg eine kleine Grabhügelgruppe, welche leider teilweise zerstört ist. Der lichte Stangenwald bietet einen prächtigen Ausblick auf das nahe gelegene Eurasburg, das von der weithin sichtbaren romanischen Kirche auf dem Burgstall überragt wird. Hier hauste, einer Sage zufolge, der gefürchteten Raubritter Hans von Eurasburg (siehe Wanderweg 4). An der Kirche erinnert der Grabstein des ersten kaiserlichen Posthalters Johann Bauhoff daran, dass Eurasburg von 1760 bis zur Errichtung der Eisenbahnlinie Augsburg – München eine eigene kaiserliche Posthalterei an der alten Poststraße Augsburg – München hatte, was dem Ort Wohlstand und Ansehen brachte. Zwei gut erhaltene Ölgemälde im Friedberger Heimatmuseum zeigen den kaiserlichen Reichsposthalter Franz Elias Heckl, der von 1773 – 1776 die Posthalterei leichtete und Rosa Heckl, welche von 1776 – 1793 kaiserliche Reichsposthalterin in Eurasburg war.

Das Holzburger Straßl überqueren wir bei einer schönen Gruppe von alten Eichen und Rotbuchen. Wenige Schritte hinter der Kreuzung führt unser Wanderweg nach links. Diesem folgen wir bergauf und bergab durch das abwechslungsreiche „Schäferdicket“ bis zum Rohrbacher Straßl. Der Wanderer hat dabei unbemerkt einen römischen Straßenzug überquert, der zu einer spätrömischen Ziegelei und Töpferei in der Nähe Rohrbachs führte. Bei der Kreuzung am Rohrbacher Straßl halten wir uns links. Dort geht es leicht bergauf, bis wir uns nach ca. 150 m nach rechts wenden und in einer großen S –Kurve durch prächtigen Mischwald der Holzburger Straße zustreben. Auf der Anhöhe liegt rechter Hand im Hochwald eine der prächtigsten Grabhügelgruppen im Landkreis. Die 18 Hügel, vermutlich aus der Hallstattzeit, sind größtenteils sehr gut erhalten und weisen einen Durchmesser von bis zu 21 m und eine Höhe von bis zu 3 m auf.

Wir biegen rechts in die Holzburger Straße ein und wandern südwärts bergab bis zum Waldrand, von wo wir einen freien Blick auf Holzburg haben, dort wurde 1908 bei Aushubarbeiten ein Münzschatz von über 100 Silbermünzen aus der Zeit vor der Gründung Friedbergs gefunden, dessen größter Teil befindet sich heute um Heimatmuseum Friedbergs. Wir jedoch wenden uns nach links und wandern auf dem Hergertswieser Geräumt ca. 400 m, wo wir bei einer freistehenden Buche und einer schönen Gruppe von Douglasien in Richtung Saugrabenweg abbiegen. Auch hier liegen linker Hand zerstreut einige kleiner Grabhügel. Der Weg führt in mehrere Windungen zunächst eben, dann bergab, hinunter zum Saugraben und weiter talauswärts, vorbei an einer Wildfütterung, zum Ausgangspunkt zurück. Zum Schluss beachten wir am Parkplatz noch eine vierstämmige Buche.

Alle Grabhügel sind vorgeschichtliche Zeugnisse und Denkmäler, und als solche gesetzlich geschützt.