Sehenswürdigkeiten
Historisches Rathaus
Das historische Rathaus prägt am zentral gelegenen Marienplatz mit dem gleichnamigen Brunnen das Friedberger Stadtbild und wurde bei der planmäßigen Stadtgründung an dieser Stelle vorgesehen.
Nach der Zerstörung durch die Schweden 1636 entstand das heutige Rathaus im Spätrenaissancestil 1673/74 in der Nachfolge des Elias Holl (Erbauer der Augsburger Rathauses).
Bis zum 19. Jh. waren dort die Schranne (Getreidelager mit Verkaufsstelle), das Brothaus, der Polizei-Gewahrsam mit dem berüchtigten Kälberkeller und ein Zollladen zur Erhebung des Stadtzolles untergebracht. Heute finden sich im Rathaus eine Kassettendecke aus der Erbauerzeit sowie Fresken des Historienmalers Josef Widmann.
Historische Stadtmauer
Die Stadtmauer wurde im Zuge des Stadtbaus von Herzog Ludwig des Strengen um 1264 errichtet - mit einem hölzern, überdachten Wehrgang mit breitem Trockengraben. Die Befestigung aus Holz wich 1409-1412 einer Ziegelmauer. Im Norden war die Stadtmauer mit den Befestigungsanlagen des Schlosses fest verschmolzen. Ein Rest dieses rekonstruierten Wehrgangs mit Schießscharten kann nördlich des alten Wasserturms besichtigt werden.
Fast alle Türme der Stadtmauer sind noch vollständig erhalten und bei dem ausgeschilderten Stadtrundgang II ist näheres darüber zu erfahren. Die reizvollen kleinen Gassen und die stimmungsvollen Ausblicke über die Lechebene nach Augsburg lassen diesen Rundgang bei Sonnenuntergang zu einem besonderen romantischen Erlebnis werden.
Wallfahrtskirche Herrgottsruh, Kraftort und Rokokojuwel
Die Wallfahrtskirche "Unseres Herrn Ruhe" (Herrgottsruh) wurde von 1731 bis 1753 erbaut und gehört zu den schönsten Werken des bayerischen Rokoko.
Das Zusammenwirken vieler Meister steht für den stiltypischen Gleichklang aus Architektur, Plastik und Malerei. So stammen die Wandmalereien im Chor, die seit der umfangreichen Restaurierung 2007 wieder vollständig und im neuen Glanz zu sehen sind, von keinem Geringeren als Cosmas Damian Asam, dem berühmten Maler der gleichnamigen Kirche in München. Sein Schüler, der Augsburger Freskenmaler Matthäus Günther, schuf die Kuppelfresken. Wessobrunner Stuckarbeiten des Franz Xaver Feichtmayr des Älteren ergänzen das Gesamtbild dieser prächtigen Wallfahrtskirche.
Stadtpfarrkirche St. Jakob
Seit der Stadtgründung 1264 fand sich in unserem Stadtbild an dieser Stelle eine dem Apostel Jakobus geweihte Kirche.
Dach dem der Kirchturm des Vorgängerbaus am 02. März 1868 einstürzte, wurde die Kirche in neoromanischem Stil nach den Vorbildern San Zeno in Verona und Sant`Apollinare in Classe bei Ravenna wieder aufgebaut. Die heutige Stadtpfarrkirche prägt mit ihrer rot-weiß gebänderten Fassade maßgeblich die Stadtsilhouette.
In der Kirche befindet sich aus dem 13. Jahrhundert ein Gedenkstein von Herzog Ludwig dem Gebarteten über die von ihm veranlasste Stadtbefestigung.
Wittelsbacher Schloss mit Museum
Der Bau der Burg "Fridberch" wurde erstmals um 1257 zur Sicherung der Wittelsbacher Grenzen erwähnt. Kurzzeitig wurde die Burg immer wieder aufgrund ihrer günstigen Lage zu Augsburg von hochrangigen Persönlichkeiten bewohnt und wurde so namentlich zu einem Schloss umfirmiert. Nach einem Brand 1541 wurde das Schloss mit einem zweigeschossigen Arkadenhof in Renaissancearchitektur versehen, die Arkaden im Obergeschoss wurden im 18. Jahrhundert zu Gunsten der Wohnqualität zugemauert. Die Vierflügelanlage ist von einem Schlossgraben umgeben. Dort befindet sich auch das bekannte Köpfhäusl, ein Bastionsturm, neben dem sich eine Richtstätte befand.
Heute finden im 2019 vollständig renovierten Wittelsbacher Schloss öffentliche und private Veranstaltungen verschiedenster Art statt. Im Südflügel ist die Museumssammlung beheimatet. Wer Näheres über die spannende Geschichte der einstigen Uhrmacherstadt Friedberg erfahren möchte, ist hier genau richtig. Mitmach- und Medienstationen - sowie das Museumscafé mit Zugang zum Schlossgarten - machen den Besuch für alle Generationen zu einem Erlebnis.