Ortsteil Bachern
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Aufgrund einiger Funde, die in der Umgebung von Bachern gemacht worden sind, kann von einer Siedlungstätigkeit auf dem Gebiet dieses Ortsteils von Friedberg bereits in der Römerzeit ausgegangen werden. Urkundlich wurde Bachern - der Name leitet sich von „Bach" ab - zum ersten Mal im Jahr 763 als „Pahhara" erwähnt. Um 1120 übernahm Pfalzgraf Otto V. von Wittelsbach die Schirmvogtei über die jenseits des Lechs gelegenen Güter des Stiftes St. Ulrich und Afra in Augsburg, wobei die Urkunde unter den Gehöften (curtilia), deren Vogteigefälle an ihn bestimmt werden, auch „Pachen" aufführt. Für 1135 ist ein Gotfridus de Pacharn, für 1140 ein Arnoldus de Pacharn, für 1171 ein Gelwart von Bachen bezeugt. Wenige Jahre später ist in der päpstlichen Bulle vom 6. August 1177 (Venedig Rialto) unter vielen anderen Gütern vom Meierhof zu „Pacche" die Rede, den Papst Alexander III. (1159-1181) dem Kloster St. Ulrich sichert.
Seine Güter zu Bachern verdankt das Stift einem gewissen Haidenricus de Bachern und seiner Gemahlin Mechthilde, die ihm im 12. Jahrhundert durch Schenkung einen Großteil des Besitzes zukommen ließen. Im Jahr 1270 gehörte neben Gütern u.a. in Ottmaring und Rederzhausen auch der Hof in Bachern zum Amt Wittelsbach, herzogliches Landgericht Aichach. Das älteste Salbuch von St. Ulrich aus dem 13. Jahrhundert spricht von zehn giltbaren Huben zu „Bachen", dasjenige von 1404 von nur noch sechs Grundholden mit Abgaben an Geld und Hühnern . Im Zuge einer Erweiterung des Stadtgerichts Friedberg zu einem Landgericht durch Herzog Ludwig dem Gebarteten um 1415 gehörte der auf dem rechten Ufer des Hagel- oder Eisenbaches gelegene Teil Bacherns zum Gericht Mering. Die Hofmark Bachern befand sich im 15. Jahrhundert eine Zeitlang im Besitz eines Georg Kaib von Hohenstein, der 1432 drei Höfe im Dorf Bachern an das Kloster St. Ulrich in Augsburg und am 24. November 1433 den Burgstall mit anderen Gütern zu Bachern an die Witwe Dorothea von Haldenberg, geb. von Kammer, verkaufte. Später gelangte der Ort an die von Közz zu Egenhofen. 1457 dann gleichzeitig an Ernst von Welden und Fritz von Pienzenau, der jedoch seinen Anteil am 7. August 1465 an Ernst von Welden verkaufte. Der Ort blieb nun fast 130 Jahre in der Hand der Welden'schen Familie, bis Michael von Welden am 22. September 1594 die Hofmark Bachern mit Patronatsrecht, Gerichtsbarkeit. Holzmarken und allem, was dazugehörte, für 20 500 Gulden an das Kloster Heilig Kreuz in Augsburg verkaufte. Bereits im Jahr darauf ließ das Kloster im Dorf ein kleines Schloss mit vier Ecktürmen errichten (bald nach der Säkularisation von 1803 abgetragen), konnte in der Folgezeit allmählich auch die noch in anderen Händen befindlichen Einzelgüter erwerben. 1620 zum Beispiel durch Tausch den aus zwei Höfen und zwei Sölden bestehenden Besitz von St. Ulrich in Bachern, und hatte schließlich den gesamten Ort inne, bis zur Aufhebung des Klosterbesitzes im Jahr 1803.