Ortsteil Paar
Der Ort liegt ca.4 km östlich von Friedberg am Fluss Paar und bildet zusammen mit Harthausen eine Gemeinde mit etwa 600 Einwohnern. Seinen Namen hat er von dem Fluss Paar; dieser Name wurde als keltisch betrachtet, lässt sich aber eher mit dem mittelniederdeutschen Wort „bare" = Woge, Welle in Verbindung bringen.
Einige archäologische Spuren zeigen, dass die Gegend um Paar schon frühzeitig durch Menschen aufgesucht wurde. So berichtet eine Beilage zur Augsburger Postzeitung von 1882 von einem angeblichen, mittlerweile nicht mehr auffindbaren Hügelgrab im „Weschlbauernholz“ nördlich des Dorfes
Schriftliche Nachweise der Siedlung gibt es erst aus dem 12. Jahrhundert, als „Pernhart de Parra" zusammen mit Volmar und Hartlieb von Harthausen als Zeuge einer Schenkung an das Augsburger Kloster St. Ulrich und Afra auftritt. Gleichwohl weist das Patrozinium des hl. Johannes d. Täufers in der Pfarrkirche und die weite Ausdehnung des Pfarrsprengels auf eine Urpfarrei an der Paar, die schon zur Zeit der Christianisierung Schwabens und Bayerns gegründet worden sein dürfte.
Als Anfang des 15. Jahrhunderts das Landgericht Friedberg neu gebildet wurde, erstreckte sich dessen Gebiet bis an die Paar und schloss auch das Dorf Paar mit ein. Diese eher politische Einteilung änderte jedoch kaum etwas an den grundherrschaftlichen Rechten, die bleiben wie vorher bestehen, und wenn sich Änderungen ergeben sollten, vollzogen sich diese auf anderen Wegen.
Bis 1867 war die Siedlung auf 35 Gebäude mit 109 Einwohnern angewachsen. Sie bildete zusammen mit der Einöde Bestihof., der Griesbachmühle und der Einöde Wittenberg eine Gemeinde. 1875 wurde die freiwillige Feuerwehr gemeinsam für Paar und Harthausen gegründet. und 1895 bestand bereits der Anschluss an die Bahnlinie Augsburg- Ingolstadt über Friedberg- Aichach und Schrobenhausen.
Beim Neubau des Schulhauses, der 1912 nötig geworden war, standen die Bauleute vor großen Problemen, Der Untergrund war zu sumpfig, als dass er bebaubar gewesen wäre. Also wurden Eichenpfähle in den weichen Boden geschlagen und darauf ein Eisenrost befestigt, auf dem dann das Schulgebäude errichtet werden konnte.
Von Kriegszerstörungen durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg blieb das Dorf weitgehend verschont, wenn auch die Sprengung der beiden Paarbrücken durch SS-Truppen beim Einmarsch der Amerikaner 1945 nicht verhindert werden konnte.