Mobilfunk
Verbesserung der Mobilfunkversorgung
November 2023
Immissionsgutachten mit vergleichender Betrachtung von Standortalternativen
Die Stadt Friedberg will im Rahmen der kommunalen Möglichkeiten die Mobilfunkabdeckung im Stadtgebiet verbessern und langfristig sicherstellen. Hierzu wurde bereits im Jahr 2019 eine Stellungnahme des Ingenieurbüros funktechanalyse.de - Herr Dipl.-Ing. Hans Ulrich - erstellt, in dem mit mobilem Breitband unterversorgte Zonen in Bereichen der Stadt aufgezeigt wurden. Das Ingenieurbüro wurde nach Zustimmung des Planungs- und Umweltausschusses mit der Erarbeitung eines Immissionsgutachtens mit vergleichender Betrachtung von Standortalternativen für die unterversorgten Bereiche beauftragt. Ziel des Gutachtens ist es, möglichst mehrere diskussionswürdige Standortalternativen in den unterversorgten Bereichen zu finden, aus denen die Stadt bei Bedarfsmeldung durch einen Netzbetreiber einen Standort vorschlagen kann. Dadurch wird die Stadt in die Lage versetzt, nicht nur betreiberseitige Kriterien (funktechnische Eignung, Wirtschaftlichkeit, Verfügbarkeit) zu berücksichtigen, sondern auch andere Kriterien in die Entscheidung ihres Standortvorschlages einfließen lassen zu können (Minimierung von Strahlenbelastung, Orts- und Landschaftsbild).
Aufgrund der Anfragen zweier Betreiber wurde der Projektteil für die südlichen Stadtteile Rohrbach und Bachern vorgezogen und ein eigenes Immissionsgutachten für die beiden Stadtteile erstellt. Das Gutachten für das restliche Stadtgebiet liegt inzwischen ebenfalls vor.
Informationsveranstaltung Rohrbach/Bachern - 27.06.2022
Juni 2022
In der Sitzung am 12.05.2022 hat der Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss der Stadt auf der Grundlage des unten stehenden Immissionsgutachtens beschlossen, den dort untersuchten Standort A 25 westlich von Rohrbach als Standortvorschlag dem Mobilfunknetzbetreiber sowie dem Landeskriminalamt für den Behördenfunk als gemeinsamen Standort vorzuschlagen. Hierzu findet am 27.06.2022 um 18 Uhr in der Sportgaststätte in Bachern eine Informationsveranstaltung statt, zu der alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind.
Immissionskarte Mobilfunk (Stand: 2016)
Handys und Smartphones sind heutzutage sichtbar allgegenwärtig. Nicht sichtbar dagegen ist die Strahlenbelastung, die eben auch durch die massenhafte Nutzung von mobilen Endgeräten verursacht wird.
Die Diskussionen um einen neu beantragen Antennenträger für Mobilfunk (Mobilfunkmast) ca. 65m südöstlich des zwischen den Stadtteilen Wulfertshausen, Stätzling und Haberskirch gelegenen Wasserturms in den Jahren 2014/2015 zeigen, dass in den vergangenen Jahren bei den Anwohnerinnen und Anwohnern Ängste und Verunsicherungen wegen befürchteter gesundheitlicher Auswirkungen zugenommen haben. Der Planungs- und Umweltausschuss hat deswegen eine umfassende Information zu diesem Projekt beschlossen, die im Rahmen von drei Bürgerinformationsveranstaltungen umgesetzt wurde.
Weiterhin hat der Planungs- und Umweltausschuss sich im Rahmen einer Sondersitzung mit dem Thema „Mobilfunk“ am 15.10.2015 umfassend vom Umweltinstitut München e.V. mögliche Handlungsempfehlungen für das gesamte Stadtgebiet vorstellen lassen und beschlossen in einem ersten Schritt das Umweltinstitut München e.V. mit einer Bestandsaufnahme aller im Stadtgebiet Friedberg vorhandener Mobilfunkanlagen anhand der von der Bundesnetzagentur zu beschaffender Datenblätter und ergänzende Messungen zu beauftragen, die in einer Immissionskarte Mobilfunk für das gesamte Stadtgebiet Friedberg zusammengefasst werden. Die Ergebnisse dieser Arbeiten wurden in der öffentlichen Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 09.11.2016 vom Umweltinstitut München e.V. vorgestellt.
Anzumerken ist, dass sich innerhalb des Stadtgebietes Friedberg 20 Standorte für Mobilfunkanlagen der vier Netzbetreiber mit 201 Funksystemen (Stand von 31. August 2016) befinden. In die Betrachtung mit einbezogen wurden zudem alle näher als 300 m zur Stadtgrenze gelegenen Anlagen in den Nachbarkommunen.
Im Rahmen der Erstellung der Immissionskarte wurden keine Hinweise auf Strahlenbelastungen durch Mobilfunk gefunden, welche die gesetzlichen Grenzwerte überschreiten. Aus der Karte wird aber ersichtlich, dass sich die Strahlenbelastungen im Umfeld der einzelnen Mobilfunkanlagen stark unterscheiden. Die in der Legende der Karte erklärten Farbabstufungen sind so gewählt, dass das weit gefächerte Spektrum der berechneten Immissionswerte möglichst gut erkennbar wird und damit eine anschauliche, vergleichende Betrachtung mit typischen Belastungen möglich ist.
Die Hellblau- und Grünfärbung markiert Feldstärken, wie sie bei vergleichsweise niedrigen Messwerten auftreten, Werte um den Mittelwert/Medianwert der Messungen sind gelb markiert, Bereiche mit Orange- und Rotfärbungen liegen darüber, Violett markierte Bereiche kennzeichnen vergleichsweise hohe Befeldungen, wie sie bei Messungen eher selten angetroffen werden.
Die differenzierten Informationen führen zu einer Versachlichung der Diskussion, eine wichtige Grundlage zu strategischem und lösungsorientiertem Handeln. Bereiche höherer Immission können identifiziert werden, was unter Hinzuziehung technischer Beratung die Möglichkeit eröffnet, im Dialog mit den Betreibern auf gleicher Augenhöhe über Verbesserungen zu verhandeln. Sollen Veränderungen an kritischen Standorten durchgeführt werden, will die Stadt ebenfalls mit den Betreibern über bessere Lösungen verhandeln.
Ein Erfolg kann diese Vorgehensweise bereits vermelden, indem durch Dialog mit dem Mobilfunkbetreibern erwirkt werden konnte, dass durch Umnutzung nicht mehr benötigter Maststandorte auf dem Wasserturm bei Haberskirch auf den Neubau des bereits genehmigten neuen Antennenträgers südöstlich davon verzichtet wird. Um allen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu den Ergebnissen und weiteren Informationen zu diesem wichtigen Thema zu ermöglichen, finden Sie hier die Immissionskarte Mobilfunk nebst der zugehörigen Dokumentation und dem Immissionsgutachten.
Des Weiteren stellen wir Ihnen eine Info-Broschüre zum Thema Mobilfunk-Strahlung vom Umweltinstitut München e.V. zur Verfügung.
Der Planungs- und Umweltausschuss hat weiterhin beschlossen, die Immissionskarte in regelmäßigen Abständen (ca. alle 2 Jahre) fortzuschreiben.